Kurd-Laßwitz-Stipendium

Bereits seit dem Jahr 2008 vergibt die Residenzstadt Gotha mit dem "Kurd-Laßwitz-Stipendium" jährlich einen Stadtschreiberpreis.

 

Christoph Kuhn 2008

Christoph Kuhn, der erste Kurd-Laßwitz-Stipendiat GothasChristoph Kuhn, der erste Kurd-Laßwitz-Stipendiat Gothas

Am 1. Mai 2008 nahm Christoph Kuhn, der erste Kurd-Laßwitz-Stipendiat, seine Arbeit in der Residenzstadt Gotha auf.

Der aus Halle an der Saale kommende Schriftsteller Christoph Kuhn wurde in der Jury-Sitzung am 15.10.2007 als Kurd-Laßwitz-Stipendiat 2008 gewählt. Die Jury, bestehend aus dem Oberbürgermeister, Vertretern der Stadtratsfraktionen, Sachverständigen und Schriftstellern votierte einstimmig für den 1951 in Dresden geborenen Schriftsteller.

Bis 31.10.2008 hat er in Gotha im städtischen Gebäude Brühl 4, dem früheren Magdalenen-Hospital, gewirkt und gewohnt. Während seines Aufenthaltes hat er ein eigenständiges literarisches Werk erarbeitet und am gesellschaftlich-kulturellen Leben unserer Stadt teilgenommen.

Christoph Kuhn beschäftigt sich seit längerem mit der Idee, über die in Gotha geborene Künstlerin Hannah Höch zu schreiben - evtl. eine biografische Erzählung für Kinder/ Jugendliche. Das Anliegen des Stipendiums "Friede ernähret, Unfriede verzehret" spielt sowohl in Christoph Kuhns Lyrik als auch in seinen Essays eine wichtige Rolle. Er könnte sich auch vorstellen, in Gotha sein Theaterprojekt mit Jugendlichen zum Stück "Der kleine und der große Klaus" zu realisieren. Bei diesem von Christoph Kuhn frei nach dem gleichnamigen Andersen-Märchen entwickelten Theaterstück geht es um Konfliktbewältigung.

Dem gelernten Augenoptiker, der seit 1989 freier Autor ist, gelingen erst seit der Wende Veröffentlichungen. Christoph Kuhn schrieb seit dieser Zeit Kinder- und Jugendbücher, Kurzgeschichten, Romane, Gedichte, Liedtexte und Essays. Er ist freier Kulturjournalist mit Beiträgen für Zeitungen und den Rundfunk, hält Vorträge und Lesungen oder unterrichtet im Kreativen Schreiben.

Für Christoph Kuhn ist es keine Seltenheit, in Schulen eingeladen zu werden. Für seine Geschichte "Der seltsame Zoo" aus dem Band "Die Leseratte Misram" hatte er Sprichwörter und Redewendungen zu 30 Tieren gesammelt und diese in eine Erzählung für Kinder eingearbeitet. Schülerinnen und Schüler des Tor- und des Herder-Gymnasiums Halle haben Bilder dazu gezeichnet und so das Buch phantasievoll illustriert.

In mehreren Essays setzt er sich mit der Sprache auseinander. So veröffentlichte er unter anderem in der Zeitschrift MUT, einem Forum für Kultur, Politik und Geschichte, die Essays "Gewalt der Sprache - Gewalt in der Sprache - Sprache der Gewalt" und "Dem Frieden nachjagen - Der Pazifismus poetischer Texte".

Christoph Kuhn war 1995 Stadtschreiber in Halle/Saale. Es folgten Stipendien und Studienaufenthalte unter anderem im Künstlerschloss Wiepersdorf (2000), im Internationalen Zentrum Rhodos (2001), der Niederländisch-deutschen Stiftung Amsterdam (2002) und (2003) in der Denkmalschmiede Höfgen.

Den Abschluss seines Gothaer Stipendiums bildete eine festliche Literaturveranstaltung im Rathaus, bei dem der Stipendiat seine Arbeit und sein künstlerisches Schaffen abschließend einer breiten Öffentlichkeit vorstellte.