Partnerstädte & Internationale Beziehungen

Die Stadt Gotha pflegt Städtepartnerschaften zu sechs Städten in Deutschland, Europa, den USA und Afrika. Viele wechselseitige Besuche und gemeinsame Projekte vertiefen und prägen die Partnerschaften, fördern Verständnis der Kulturen und stärken die Bindung zwischen den Kommunen.

Die erste Städtepartnerschaft schloss Gotha mit der französischen Stadt Romilly-sur-Seine im Jahre 1960. Weitere Städte folgten: Salzgitter 1988, Gastonia/USA 1993 sowie Martin/Slowakei, Kielce/Polen 1997 und Adua/Äthiopien 2016.

Neben den Städtepartnerschaften pflegt die Residenzstadt Gotha internationale Kontakte in verschiedene Länder, die teilweise historischen Ursprungs sind oder aber durch gemeinsame Projekte oder Veranstaltungen gewachsen sind bzw. weiter ausgebaut werden.

Die Städtepartnerschaften und die internationalen Kontakte werden durch das Informationsamt betreut.

Wappen der äthiopischen Partnerstadt AduaWappen der äthiopischen Partnerstadt Adua

Gothas Partnerstadt seit 2016

Adua ist eine Stadt im Norden Äthiopiens und zählt ca. 44.000 Einwohner. Bekannt wurde sie durch die legendäre "Schlacht von Adua", die am 1. März des Jahres 1896 stattfand. In dieser Auseinandersetzung schlugen die äthiopischen Truppen des Kaisers Menelik II. die italienische Armee unter Oreste Baratieri in die Flucht. Durch diesen militärischen Erfolg wurde eine Kolonialisierung Äthiopiens durch Italien verhindert und dessen Souveränität bewahrt.

Für die Städtepartnerschaft zwischen Gotha und Adua wurden mit dem Vertragsschluss fünf Ziele definiert. Hauptanliegen der Partner sind die Förderung demokratischer Mitbestimmungsprozesse, nachhaltiger Infrastrukturkonzepte und die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Darüber hinaus bilden Kinder- und Jugendprojekte sowie Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Bedingungen der Bürger in Äthiopien einen Schwerpunkt der Partnerschaftsarbeit. Die beiden Städte wollen Begegnungen von Bürgern durch Bürgerreisen, durch Jugend- und Schüleraustausch, durch sportliche Wettstreite und Vereinsbegegnungen fördern. Zur Intensivierung des gegenseitigen Kennenlernens werden Kulturprogramme, touristische Begegnungen, wissenschaftliche Tagungen sowie ein Austausch von Künstlern initiiert. In beiden Städten wurden Fördervereine gegründet, die die Partnerschaftsarbeit der Verwaltung begleiten, die Zusammenarbeit unterstützen und Projekte fördern. In Gotha engagiert sich der GotAdua-Verein für den städtepartnerschaftlichen Austausch.

Wappen GastoniaWappen Gastonia

Gothas Partnerstadt seit 1993

Gastonia in North Carolina ist die größte der dreizehn Gemeinden des Gaston County und eine der größten Städte im Großraum Charlotte. Gastonia hat rund 80.000 Einwohner, wurde dreimal als „All-America City“ ausgezeichnet und verdankt seine begehrenswerte Lebensqualität der wunderschönen natürlichen Umgebung mit dem Crowders Mountain State Park, einem Botanischen Garten oder dem Whitewater Center sowie einem lebendigen Geschäftsumfeld.

Im Jahre 1991 weilte der amerikanische Unternehmer Kurt Scholler, der in Aachen geboren wurde, zu Besuch in der Stadt Gotha. Er war fasziniert von der Schönheit der Stadt und der Liebenswürdigkeit der Menschen. Während des Gespräches mit dem damaligen Bürgermeister Werner Kukulenz trug er den Wunsch seiner Heimatstadt Gastonia vor, eine Städtepartnerschaft mit Gotha aufzubauen. Im September 1991 sprach Bürgermeister James B. Garland im Namen des Stadtrates der Stadt Gastonia auf Empfehlung des Sister Cities Commitees die Einladung aus, die Beziehungen zwischen der Stadt Gotha und der Stadt Gastonia zu vertiefen. Durch den Austausch von Delegationen zwischen den Städten sollte geprüft und erörtert werden, ob die Möglichkeit zur Entwicklung einer offiziellen Städtepartnerschaft besteht. Am 19. April 1993 unterzeichneten dann Bürgermeister Werner Kukulenz und Mayor James B. Garland in Gastonia den Städtepartnerschaftsvertrag.

Seither kam es zu vielen gegenseitigen Besuchen und insbesondere ein intensiver und kontinuierlich organisierter Schüleraustausch entwickelte sich. Darüber hinaus traten auch die Feuerwehren beider Städte in Kontakt und ein musealer Austausch wurde aufgebaut, der gegenseitige Ausstellungen, sowohl in Gastonia als auch in Gotha ermöglichte. Die Städtepartnerschaftsarbeit wird in Gotha maßgeblich unterstützt vom Städtepartnerschaftsverein Gotha-Gastonia.

Weitere Informationen:

www.cityofgastonia.com

Gothas Partnerstadt seit 1997

Kielce, die Hauptstadt der Woiwodschaft Świętokrzyskie (Heiligkreuz), zählt rund 200.000 Einwohner. Die Stadt, der vermutlich im Jahre 1295 das Stadtrecht verliehen wurde, ist heute ein wichtigstes Industrie-, Wissenschafts- und Kulturzentrum und der zweitgrößte Messeplatz Polens. Zwei Hochschulen haben hier ihren Sitz. Die größte Sehenswürdigkeit der Stadt ist der auf einem Hügel gelegene Palast der Krakauer Bischöfe, der in den Jahren 1637-1641 im frühbarocken Stil entstand.

Im Jahre 1995 bat der Gothaer Oberbürgermeister Volker Doenitz die Botschaft der Republik Polen in Deutschland, die Stadt Gotha bei der Suche nach einer polnischen Partnerstadt zu unterstützen. Bereits am 10. November 1995 teilte der Botschafter mit, dass er diese Idee sehr begrüßen würde und schlug vor, dass die Stadt Gotha Kontakte zur polnischen Stadt Kielce aufnimmt.
Am 29. November 1995 weilte eine Delegation unter Leitung des Stadtpräsidenten von Kielce, Herrn Dr. Suchanski zum ersten Mal in Gotha. In einem intensiven Gespräch erwuchs der Wunsch zum Abschluss eines Städtepartnerschaftsvertrages. Während des Besuches einer Delegation von Mitgliedern des Gothaer Stadtrates und Vertretern der Wirtschaft in Kielce im April 1997, bekräftigten sowohl Gotha als auch Kielce ihren Wunsch zum Abschluss einer Vereinbarung über Partnerschaft und gegenseitige Zusammenarbeit. Bereits am 2. Mai 1997 unterzeichneten Oberbürgermeister Volker Doenitz und Stadtpräsident Boguslaw Ciesielski im Rahmen des Stadtempfanges in Gotha die Vereinbarung über eine Zusammenarbeit beider Städte.

In den über zwei Jahrzehnten der Städtepartnerschaftsgeschichte gab es bisher viele intensive Kontakte zwischen Gotha und Kielce, die nicht nur viele gemeinsame Veranstaltungen hervorbrachten, sondern auf vielen Tätigkeitsfeldern partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Städten entwickelt und gepflegt wurde – auch während der Coronapandemie und unter dem Eindruck der aktuellen weltpolitischen Lage. Die deutsch-polnische Städtepartnerschaft hat sich zu einem festen und vertrauensvollen Bündnis zwischen Gotha und Kielce entwickelt, das nun schon seit mehreren Generationen gepflegt wird.

Weitere Informationen

www.kielce.pl

Gothas Partnerstadt seit 1997

Die slowakische Stadt Martin, die im Jahre 1284 erstmals urkundlich erwähnt wurde, ist ab der Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem als Hauptzentrum des geistigen und kulturellen Lebens der Slowakei bekannt und ist Standort der Slowakischen Nationalbibliothek. Im nördlichen Teil des Talkessels Turčianska kotlina erstreckt sich die Stadt mit rund 58.000 Einwohnern als das Verwaltungs-, Kultur- und Wirtschaftszentrum von Turiec.

Im Jahre 1985 wurde durch die Bezirksleitung der SED an den Rat des Kreises Gotha herangetragen, eine Partnerschaftsbeziehung zur slowakischen Region in der Tschechoslowakei aufzunehmen. Die Stadt Gotha wurde gebeten mit der Stadt Martin Kontakt aufzunehmen. Am 02. Dezember 1986 besuchte erstmals eine Delegation der Stadt Martin unter Leitung des Bürgermeisters die Stadt Gotha. Im Zeitraum von 1987 bis 1990 folgten mehrere Besuche, doch die Städtebeziehung konnte nicht genug vertieft werden und drohte auseinander zu brechen. Als 1990 die ideologischen Belastungen von beiden Städten genommen wurden, kam es dann wieder mehrfach zu Begegnungen städtischer Delegationen. Nachdem bereits 1989 von der Stadt Martin der Wunsch geäußert wurde einen offiziellen Partnerschaftsvertrag abzuschließen, hat Gothas Oberbürgermeister Volker Doenitz während eines Stadtempfangs 1997 im Beisein des slowakischen Botschafters Peter Dubcek bekräftigt, dass ein Städtepartnerschaftsvertrag zwischen Gotha und Martin abgeschlossen werden soll. Am 7. November 1997 fand dann in Martin die offizielle Unterzeichnung einer Vereinbarung über gegenseitige Partnerschaft und Zusammenarbeit statt.

Die Städtepartnerschaftsbeziehung zwischen Gotha und Martin ist vor allem kulturell geprägt und zeichnet sich durch eine lange Schulpartnerschaft zwischen der Gothaer Conrad-Ekhof-Schule und der Alexander-Dubcek-Schule in Martin aus. Darüber hinaus beteiligt sich die Stadt Martin sehr häufig an kulturellen Veranstaltungen der Stadt Gotha und begeisterte die Besucherinnen und Besucher der beiden in Gotha veranstalteten Europeaden oder des Thüringentags.

Weitere Informationen

www.martin.sk

Gothas Partnerstadt seit 1960

Romilly-sur-Seine wurde 1163 erstmals als Wohnsitz eines Romilius erwähnt. Die Stadt im Département de l’Aube behergt heute rund 14.600 Einwohner und wurde bekannt als Technikzentrum der Staatsbahn sowie der Fahrrad- und Textilproduktion. Im 1167 erbauten Zisterzienserkloster wurde 1178 Voltaires Leichnam beerdigt, bevor er einige Jahre später nach Paris überführt wurde.

Am 4. Mai 1960 weilte eine Delegation der französischen Stadt Romilly-sur-Seine unter Leitung des Bürgermeisters Mauice Camuset in Gotha. Dieser Besuch war Anlass der Unterzeichnung der Vereinbarung über die Gründung von Komitees der Verbrüderung in beiden Städten und der Grundsteinlegung für die Städtepartnerschaft Gotha - Romilly. Sofort nach der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages kam es zur Aufstellung von Besuchsdelegationen. Erfreulich war, dass trotz des innerdeutschen Mauerbaus am 13. August 1961 ein weiterer Jugendaustausch in eingeschränktem Maße möglich blieb. Waren es in den ersten Jahren vorwiegend Vereinsbegegnungen, so wurden es später Fahrten des FDJ-Reisebüros "Jugendtourist". Mit der Wiedererlangung der deutschen Einheit wurden die Beziehungen intensiviert und es wurden neue Vereinskontakte hergestellt.

Besonders intensiv gestaltete sich zunächst der sportliche Austausch zwischen Gotha und Romilly-sur-Seine, dem sich die Radsportler verschrieben haben. So wurden in beiden Städten Radrennen veranstaltet, zu denen man sich gegenseitig einlud. Vor allem der kulturelle Austausch sorgte für zahlreiche Begegnungen. So nahmen zahlreiche Delegationen an Veranstaltungshöhepunkten teil. Gäste aus Romilly-sur-Seine bereicherten mit ihren musikalischen Auftritten Thüringentage und Gothardusfeste.

Weitere Informationen

www.ville-romilly-sur-seine.fr

Wappen der Partnerstadt SalzgitterWappen der Partnerstadt Salzgitter

Gothas Partnerstadt seit 1988

Salzgitter ist eine Großstadt im Südosten des Landes Niedersachsen, die geprägt wird von der Großindustrie mit dem Sitz der Salzgitter AG und mehreren Unternehmen der Fahrzeugproduktion. Sie besteht in ihrer jetzigen Form seit 1942 und war eine der wenigen neuen Stadtgründungen in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Stadtgebiet von Salzgitter besteht aus sieben Ortschaften, die sich aus insgesamt 31 Stadtteilen zusammensetzen. Heute leben insgesamt rund 107.000 Menschen in der Stadt.

Bereits 1986 soll der Rat der Stadt Gotha den Wunsch an einer Deutsch-Deutschen Städtepartnerschaft geäußert haben. 1987 bekundete die Stadt Salzgitter ihr Interesse am Abschluss einer Städtepartnerschaft mit einer Stadt in der DDR, in der die eisenverarbeitende Industrie dominiert. Die DDR hatte großes Interesse daran, mit dieser Stadt eine Städtepartnerschaft zu vermitteln. So hatte das Zentralkomitee der SED am 6. Januar 1988 entschieden, dass zwischen Gotha und Salzgitter ein Partnerschaftsvertrag abgeschlossen wird. Der damalige Oberstadtdirektor von Salzgitter Dr. Gröttrup schrieb einen Brief an Gothas Bürgermeister Harald Taubenrauch mit der Bitte um Aufnahme offizieller Vertragsverhandlungen. Es kam zu ersten Gesprächen, die sehr schnell wieder ins Stocken gerieten. Erst eine Begegnung des DDR-Staats- und Parteichefs Erich Honecker und des niedersächsischen Oppositionsführers Gerhard Schröder auf der Leipziger Frühjahrsmesse gab "Grünes Licht" für weitere Verhandlungen, die letztendlich zum Erfolg führten.

In der 35-jährigen Geschichte der Partnerschaft gab es insbesondere Anfang der 1990er Jahre eine umfangreiche Unterstützung Salzgitters für die Gothaer Stadtverwaltung, eine intensive Schulpartnerschaft, intensive Kontakte der Feuerwehren, von Vereinen und Verbänden und viele Begegnungen auf kulturellem Gebiet. Hier entstand ein künstlerischer Austausch im Schloss Salder und im Rahmen großer Veranstaltungen wie des Thüringentags und der Europeaden engagierten sich die Salzgitteraner mit Auftritten in Gotha.

Weitere Informationen

www.salzgitter.de