Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete

Logo Freistaat Thüringen Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

Wiederherstellung des historischen "Aquariums" am Riedweg

Weg im Aquarium mit vielen Bäumen
Wasserlauf im Aquarium
Teich im Aquarium

Das historische Aquarium ist ein im Süden von Gotha gelegenes, parkähnlich gestaltetes Gelände mit altem Baumbestand. Das im Jahr 1882 als erste Freilandanlage Deutschlands durch den Schuldirektor Jakob Schäffer gegründete Aquarium kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken. Ursprünglich als Standort für den Aquarianerverein errichtet, änderte sich die Nutzung nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach. So wurde das Gelände als Müllkippe missbraucht und als Vereinsgelände für Ziergeflügelzüchter genutzt.


Das 1,3 ha große Aquariumgelände wird durch die Königsbrunnenquelle und den anschließenden Königsbrunnengraben mit dem notwendigen Wasser versorgt. Die Königsbrunnenquelle entspringt etwa 350 m südlich des Aquariums und ist durch ein Bauwerk gefasst. Der Quellgraben verläuft hangabwärts direkt in das Tal der Ratsrinne. Der Königsbrunnengraben tritt an der südwestlichen Ecke des Aquariums in das Gelände ein und verzweigt sich anschließend in verschiedene Abschlaggräben, welche den Schäferteich, den Röhrenteich und den Kleeblattteich mit Wasser füllen. Die Regulierung erfolgt über Verteiler- und Mönchbauwerke.


Das Feuchtgebiet ist von sehr großer Bedeutung für den Arten- und Lebensraumschutz sowie für den Biotopverbund. So bietet der alte Baumbestand mit Erlen, Weiden, Birken und Eichen einer artenreichen Vogelwelt Brut- und Nahrungsraum. Auch für die gesetzlich geschützten Fledermäuse sind die alten, stattlichen Bäume von großer Bedeutung (Baumhöhlen, Nahrungshabitat). Bislang ist von der Herpetofauna im Bereich des Aquariums ein wichtiges Reproduktionsgebiet der in Thüringen gefährdeten Ringelnatter (Natrix natrix) bekannt. Zur Begleitfauna an Lurchen gehören mindestens vier Arten: Grasfrosch, Erdkröte, Teichfrosch und Teichmolch.


Um das Aquarium wieder für die Bevölkerung erlebbar zu machen, wurde bereits seitens der Stadt Gotha im Jahr 2018 begonnen für die Instandsetzung des historischen Aquariums Fördermittel zu akquirieren. Im April 2021 wurde der Antrag seitens des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz positiv beschieden, sodass nun die Umsetzung des Projektes „Wiederherstellung des historischen „Aquariums“ am Riedweg in Gotha als Biotopkomplex mit naturnahen Gewässern und Feuchtwiesen“ begonnen werden konnte.
Ziel ist es, den Naturraum des Feuchtgebietes wieder als wertvolles Habitat für gewässertypische Flora und Fauna zu ertüchtigen und somit einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz zu leisten. Der Standort des historischen „Aquariums“ soll wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken und so an die lange traditionsreiche Geschichte der Aquaristik erinnern. Neben dem Verweilen im Grünen wird ein wertvoller Beitrag zur Umweltbildung, zur positiven Wahrnehmung sowohl der blauen als auch der grünen Infrastruktur geleistet.
Das Vorhaben zur Wiederherstellung des „Aquariums“ beinhaltet u. a. die wasserbauliche Instandsetzung der wasserregulierenden Baumwerke, eine Neuprofilierung der Zulaufgräben und die partielle Entschlammung der Teiche nebst Böschungs- und Sohlensicherungen. Weiterhin ist die Ertüchtigung der wassergebundenen Wegedecke einschließlich Optimierung der Wegeführung vorgesehen.


Das Projekt wird über das Förderprogramm „Förderung von Vorhaben zur Entwicklung von Natur und Landschaft“ (ENL) des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz aus ELER- und Landesmitteln des Freistaates Thüringen gefördert.

Logo der Stadt Gotha

Stadtverwaltung Gotha
Telefon: 03621 222-0

Anschrift:
Hauptmarkt 1
99867 Gotha
Telefax: 03621 222-230
E-Mail: infonoSpam@gotha.de

Stadtverwaltung Gotha
Abt. Bürgerbüro
Telefon: 03621 222-402

Anschrift: Neues Rathaus
Ekhofplatz 24
Telefax: 03621 222-401
buergerbueronoSpam@gotha.de